Von klein auf schon mit dabei...

1992 wurde ich in eine Winzerfamilie im nördlichen Weinviertel hinein geboren. Als jüngste von vier Kindern war ich immer bei jedem Geschehen mit dabei. Ob im Weingarten bei der Lese, bei der Getreideernte auf dem Mähdrescher oder mitten unter den Gästen beim Heurigen. Ja sogar beim Schnapsbrennen war ich immer Zuschauerin in der front row und beobachtete fasziniert wie aus vergorenem Obst flüssiges Gold werden kann.

In meiner Jugend verschwand das Interesse am Familienbetrieb ein wenig und ich fand meine Begeisterung in der Modewelt wieder. Nach einem Abschluss an einer HLW und einigen Nebenjobs in der Gastronomie besuchte ich ein Kolleg für Mode und absolvierte anschließend die Pädagogische Hochschule für Mode & Design. Was das mit Gin zu tun hat? Eigentlich nichts. Allerdings fand ich während meiner Studienzeit in Wien die Liebe zu Gin. Ich besuchte Ginverkostungen und Events und begann schlussendlich auch diverse Ginflaschen zu sammeln.

Vor einigen Jahren schenkte mir schließlich mein Bruder ein 08/15 selfmade-Ginset zu Weihnachten, welches zuerst in der Ecke landete, da ich nicht viel davon hielt. Bis 2020 schließlich Corona kam. Beim Ausmisten im ersten Lockdown fiel mir dieses Set in die Hände und ich dachte mir, "warum nicht ausprobieren, habe ja schließlich sonst nichts zu tun". Und da war es um mich geschehen. Ich war von dem Ergebnis so begeistert, dass ich immer mehr ausprobierte. Meine Küche mutierte zur Versuchsküche und in der kompletten Wohnung stapelten sich die unterschiedlichsten Botanicals. 

Schnell konnte ich meinen Vater und Bruder von meiner Idee eines eigenen Gins überzeugen und bekam Unterstützung bei meiner etwas verrückten Idee. Ich probierte immer neue Kombinationen und startete viele Blindverkostungen mit meiner Familie. Über ein Jahr später hatte ich schließlich mein für mich perfektes Rezept und startete den Versuch in großer Menge. Damit ging ich ein sehr großes Risiko ein, welches ich nach monatelangem Versuchen und auch sehr vielen Fehlversuchen aber letztendlich einging. Zum Glück! Denn nur aus diesem Grund schreibe ich gerade diese Zeilen, erstelle gerade meinen eigenen Webshop und setze noch viel mehr meiner teils verrückten Ideen um.